Zores: Musik abseits aller Hörgewohnheiten   

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Bulbul, Hirn Fein Hacken                                                                                    Exile on Mainstream, 2014 - 10 hacks, 49 Min.

Wenn eine Band mal einen Geniestreich abgeliefert hat, ist es gar nicht so leicht, das zu toppen. Im Fall der Buben von Bulbul bedeutete das, das nach dem flamboyanten Album "Nr.6" bis auf eine Cassettenveröffentlichung erst mal Pause war. Hirn fein hacken (Genau: Anweisung zur Bereitung e. heimatl. Gerichts - Kochshow, übernehmen Sie!) heisst also das lebensfrohe neue Werk der aberwitzigen drei. Und, auf seine Weise, ist es fein geworden, auch wenn ihm der überschäumende anarchistische Spielwitz des Vorgängers ein bissel abgehen mag. Es scheint mir sozusagen fokussierter. Und das Produkt einiger Anstrengungen, denn es wird eben nicht nur geholzt. Hirn fein hacken macht niemand einfach so, da steckt schon Konzentration und Kondition dahinter. Was dann aber auch wiederum mehr zu erahnen als zu hören ist, denn der Abflug diese Tonträgers ist phänomenal. Bulbul sind ja alte Hasen, in den 1990er Jahren vom Herrn Raumschiff Engelmayr ins Leben gerufen und schlussendlich um die Herren Derhunt und Didi Kern zum Trio gereift. Wer je ein Konzert besucht hat, weiss um die hochdosierte Spiellaune des Trios. Diesmal tobte sie sich zunächst zu Aufnahmezwecken in einem abgelegenen Bauernhaus aus, wo manch vorgefundenes Trumm unversehns zum Klangerzeuger mutierte. Sowieso legendär sind der elektrifizierte Tennisschläger und der bespielbare Regenschirm, die auch hier zu ihrem Recht gelangen. Und sonst? Beschleunigter Postrock zum Beispiel. Psychodelirierende Gitarrenwände. Knochentrockener Wüstenstoff. Ach, Spielwiesen zu Genüge. "Du findest auf der Platte wahrscheinlich fünf bis sechs verschiedene Genres, die alle im entferntesten Sinne mit Rock zu tun haben. Aber bei Bulbul ist es einfach so, dass man sich darauf einstellen muss überrascht zu werden. Die langweiligsten Platten sind doch die, wo man nach der ersten Nummer weiß, wie der Rest klingt. Das ist doch fad!", so beschreibt Bassist Derhunt die strukturierten Lärmattacken der siebten Bulbul-Platte. - Aber ja: grosse Pop-Momente können Bulbul auch. Und mindestens einer davon hat es auf dieses Album geschafft, das irgendwo als "volkstümlich" bezeichnet wurde. Ja, das wär es, das wär schön: Bulbul nicht mehr nur als Geheimtip einiger Unentwegter, sondern aus dem österreichischen Abseits in den Mittelpunkt einer Aufmerksamkeit, den ihre aberwitzig rockende, sicher auch hart erarbeitete, aberi immer auch lustvoll schräge Musik verdient. Aber mit einem Album des Titels Hirn fein hacken wird das wohl eher ein Wunschtraum bleiben. Immerhin: Beim Misty Mountain Vol. V (15./16. August 2014) sind sie dabei. Noch ein Grund, hinzugehen!

Anspieltipps: I hea scho lang nix mea, Kanzla, Fiesole, Gurdy, A to beans

Hans Plesch für ZORES auf Radio Z,  6.5.2014 

 

F.S.K., Akt, eine Treppe hinabsteigend Buback Tonträger, 2012 LP+CD - 10 Songs, 41 Min.

Neuen heissen Scheiss gibt es, sagt Thomas Meinecke in anderem Zusammenhang, dem Abbau von Plattenspielern in Funkhäusern nämlich, heute wieder auf Vinyl. zB sein aktuelles Album, das 14. Studioalbum von der Freiwilligen Selbstkontrolle, das einen Verweis auf eher hallodrihafte Hochkultur im Titel führt: Akt eine Treppe hinabsteigend. Fast schon zu übertrieben, dass das Bild von Marcel Duchamp bis Mitte Juli in München zu sehen ist. Vom Akt über das Französische bzw Englische zu Nu(de), nackt, zur Genderthematik, zu starken Frauen und nicht zuletzt zu Beate Klarsfeld, die 1968 dem Kanzler und Exnazi Kurt Georg Kiesinger eine Ohrfeige verpasste. Die von der Linken als Präsidentschaftskandidatin aufgestellt wurde, der aber nach wie vor das Verdienstkreuz für ihre Jagd auf alte Nazi verweigert wird: Thomas Meinecke imaginiert sie sich wie sie sich herablässt, hinabsteigend, diesen körperlichen Verweis zu erteilen. Ja, ich weiss, wir haben das Züchtigungsverbot als Ausweis gewachsener Zivilisiertheit errungen. Aber damals war die Gesellschaft noch nicht so weit. Da war vieles körperlicher. Und damit sind wir schon bei der Annäherug an Rockmusik, die FSK mit diesem Album vollziehen und haben dabei vielleicht noch Rocket Freudental im Ohr. Nun, so unverstellt funktioniert es bei dieser erfahrenen Diskursband denn doch nicht. Eine weitere Drehung der Schraube also, die FSK darstellen soll, ins Gefüge jugendpopulärer Musikwelten. Vom Nachbau elektronischer Musik, die dazumal und bis auf weiteres Songformate in den quasimaschinellen, durchlaufenden track übergeführt hat, gehts hier zurück in gerne neben der Spur liegende, aber unverkennbare Rocksongs. Hier werden Traditionen berührt, die auf Bands wie Pere Ubu, Gang of Four oder vielleicht auch The Fall zurückverweisen. Überhastet wird nichts. Namen fallen, wie Blätter. Die Master Sound Recording Studios der Neptunes werden hingegen doch besungen, Erykah Badu wird 1:1 ins Deutsche übertragen, Josephine Baker hat einen grossen Auftritt. Starke Frauen, wie gesagt, sie bemächtigen sich via FSK rockiger Musik, die zugleich kreuz und queer stolpert, hinreissend hinkt und auf sperrige Weise Wucht hat. Kubistische Rhythmen eben, die die Platte über die Bande mit Marcel Duchamp aka Rrose Selavie verbinden. Und fast genau so kurz ist der Weg, der die Vergangenheit von FSK (Mogadischu) mit Congotronics und vergleichbarer aktueller afrikanischer Musik kurzschliesst: Logisch. Dass nun aber niemand glaubt, es bei FSK und Akt, eine Treppe hinabsteigend, mit einem Konzeptalbum zu tun zu haben. Es gibt eine Schlagseite, eine Tendenz, mehr aber nicht. Es gibt diesen enormen Fundus an Musik, an Geschichte, aus dem in immer neuen Konstellationen sich diese Band bedient, um ihre Sicht der Dinge hörbar zu machen. Das hat etwas Spezielles, für viele Geschmäcklerisches und verträgt sich gut mit dem Camp-Moment, für das FSK selbstbewusst auch steht. Da ist dieser etwas angestossene, aber unverkennbare Glam, der so viel schon überstanden hat, ohne sein Leuchten merklich eingebüsst zu haben. Da ist die weibliche Seite der Geschichte, deren Reichtum einem oft erst richtig bewusst wird, wenn der überbordende Schutt männlicher Darstellungswut beiseite geräumt wird. Da sind die unterhaltungsmusikalischen Modelle, die seit mehr als einem halben Jahrhundert nicht tot zu kriegen sind und als elektrisierte Wiedergänger stets auf ein Neues Leben in der Warenwelt hoffen dürfen. Auch FSK haben sie diesmal wieder vorgeholt und mit seltsamem, aber funkelndem Inhalt gefüllt. Da stehen sie nun, etwas unbeholfen, noch taumelnd und eiernd, aber der Zauber beginnt schon zu wirken.

Anspieltipps: Äpfel, Birnen, Gypsy Rose Lee Und Ihre Freunde, Lady Chatterley, Unter Dem Regenbogen, Josephine Baker In Paris, Logisch

Hans Plesch für ZORES auf Radio Z, 3.7.2012

 

Liturgy, Aesthetica                                                                                                   Thrill Jockey, 2011 - 12 songs, 68 Min.

Kopfüber kopfunter...

Für Hunter Hunt-Hendrix, die kreative Kraft hinter den  a n d e r e n Liturgy, spielt seine Band Black Metal. Übrigens, wie Wolves In The Throne Room, bevorzugt in Alltagsklamotten. Die Realitäten müssen strapaziert werden, die Erwartungen unterlaufen. Da ist es folgerichtig, dass das Album Aesthetica, ihr zweites, bei Thrill Jockey erscheint, no home of metal, wie ihr wisst. Sprengkraft und Beharrlichkeit gehen indes eine kraftvolle Gemeinschaft ein, gute Voraussetzung für Musik, die auch immer wieder irritiert. Die Sehnsucht nach ästhetischer Auslöschung ist ja eine der Triebfedern von black metal. Sie wird nur immer wieder und auch hier konterkariert von der Lust am erfindungsreichen Erschaffen des Immerähnlichen. So auch hier. Tremolierende Gitarrensounds fressen sich fest und werden geschreddert, was enorme Energien freisetzt. Drums rasen. Die Stimme kreischt. Die perfekte Leere ist angefüllt mit Schall und Hall und ein bisschen auch Wahn. Was auch sonst? In der Loge sitzt Glen Branca und zeigt zwei Finger nach oben. Und dann gehts auch in die Höhe, die Klänge werden dünn und magisch, beinah durchscheinend. Und stehen erneut in Flammen purer Energie. Hunt-Hendrix heulender Gesang setzt noch eins drauf an dringlichem Furor und das Staccato der Soundpatterns legt die Reste letzter Nerven frei. Es sind Posen, die nachgestellt werden, es finden sich Nachklänge von Filmmusik und spätromantischer Symphonik in diesen Stücken, die so von Energie geflutet sind, das sie darin völlig aufzugehen scheinen. Aber es bleibt immer ein Rest, ein Spiegel, in dem das Andere aufscheint. Dann singen die Männerstimmen einen Choral. Rohe Physis und diskrete Anspielung: das Album Aesthetica von Liturgy spielt munter auf der Bedeutungsschiene, auf der das Genre unbeirrt einherrollt. Ein Etikett wie Post Black Metal macht die Posse aus Hunter-Hendrix (voc, git), Bernard Gann (git), Tyler Dusenbury (b) und Greg Fox (dr) in der traditionsverhafteten community nicht eben beliebter. Aber das macht dieser grossartigen, inspirierenden und zu Zeiten nervenden Musik nichts aus. Und eine der verwirrenden Eigenheiten von metal war und ist, dass eine so grundkonservative Sparte Musik leichter Verbindungen zu Avantgardistischem aller Art einzugehen scheint als sonst eine. So auch hier, in Grenzen. Die Offenbarung findet sich in der Intensität und Erleuchtung in ihrer finalen Aufhebung.

Anspieltipps: High Gold, Tragic Laurel, Helix Skull, Red Crown, Glass Earth, Harmonia

Hans Plesch für ZORES auf Radio Z, 1.11.2011

 

 

PlanningToRock, W  DFA, 2011 - 12 Songs, 50 Min.

„W“: DoubleYou…der Buchstabe ist noch anders in Erinnerung und hier, als Titel, findet er sich wieder. Verdoppel dich, also wohl Ms Janine Rostron und da PlanningToRock, das (nicht nur) hybride Überwesen. Aber doch keine Spaltung wie bei Jekyll & Mr Hyde, sondern eine synästhetische Ergänzung, getränkt in tiefes, unergründliches Blau. Damit sind wir beim neuen, dem zweiten Album, von PlanningToRock. Es zeigt keine Scheu vor satten Streicherarrangements, Disco, Minimalmusic und (Bariton-)Saxophon, um das vorwegzuschicken. Nun, PlanningToRock wurde auch schon als Boltons (Rostrons Geburtsort) Antwort auf Grace Jones apostrophiert und es ist auch kein Zufall, dass es auf James Murphys Label DFA erschienen ist, wobei Ms Rostron bei der Produktion sehr freie Hand hatte. So ist W ein sehr persönliches, monumentales Werk geworden. Was nicht bedeutet, das nicht auch Verletzlichkeit zu finden wäre - hier aber wird sie gewendet und wird zur Kraftquelle. Vor allem unerschrocken ist PlanningToRock, nicht nur hinter ihrer Maske, die nicht einmal mehr androgyn ist. W ist weit draussen, ein Planet für sich und dabei nicht zuletzt mit allen Verwandlungen und Verzerrungen ihrer Stimme, doch ganz nah. Und die tracks entwickeln eine Wucht, einen Sog, ziehen auf den Dancefloor. Sie gehen ins Ohr und in die Beine zugleich. Sie sind manchmal etwas verhangen oder etwas düster, aber daraus erwächst ja für mich die schönste Euphorie.                                                                         

Der Vergleich liegt nahe - Mens Talk About Body vs PlanningToRocks W: Und er fällt für mich musikalisch zu Gunsten PlanningToRocks aus. Dabei sind die musikalischen Mittel ziemlich ähnlich und die beats auf W womöglich noch abgehangener. Aber sie werden mit einer besonderen Spannung gefüllt, die nicht nur der offensichtlichen Anciennität geschuldet ist. Das muss sich mensch schliesslich auch erstmal trauen, so tief in die 1980er Jahre einzutauchen und auch noch mit einem verrufenen Saxophon wieder hervorzukommen. Aber das musikalische Material wird von Janine Roston auch noch zwingender arrangiert, klingt weniger poliert, sondern vor allen unergründlich. Das gilt auch für ein im Prinzip schlichtes, um sich selbst rotierendes Instrumental wie Black Thunder. Theatralisch ist das Meiste auf PlanningToRocks neuem Album mit dem schlichten Titel W, dramatisch und manchmal schmerzerfüllt. Oder verspielt und leicht albern, wie das Eingangsstück mit der grotesk gepitchten Stimme. PlanningToRock bietet keine Lösungen, sie bleibt strikt bei sich selbst. Damit ist aber zugleich ein Identifikationspotential verbunden, das in ihrer Musik zum Tragen kommt. Denn sie scheut ja keine sogenannte Peinlichkeit, sie bindet sie ein und baut sie um zu den ganz besonderen Songs. Planningtorock kommt "I am, what I am", entschlossen auf die Punkte ihrer Existenz und nimmt uns dabei an die Hand. Selbst das Saxophon hat alles Schmierige abgestreift, seine sonoren Läufe bieten im Kraftfeld dieses Albums einfach Halt.

Anspieltipps: Doorway, Going Wrong, The Breaks, Living It Out, #9, Black Thunder

Hans Plesch für ZORES auf Radio Z, 6.9.2011     

 

 

Colin Stetson, New History Warfare Vol.  2: Judges                     

 Constellation, 2011 - 14 Songs, 44 Min.

Es geht mal damit los, dass unsereinem der Mund aufklappt: Was ist das? Wer hat, und wie wird das gemacht, dieser irrwitzige Maelstrom aus rasendem, reissenden Geräusch? Nun, technisch gesehen ist die Antwort einfach, wenn auch komplex. Colin Stetson spielt Blasinstrumente, bevorzugt Saxophone. Er beherrscht die Zirkularatmung, d.h. er braucht sein Spiel nicht zu unterbrechen um nach Luft zu schnappen. Er schlagwerkt auf den Klappen des Saxophons. Und er singt, röchelt, röhrt durch die finsteren Höhlen seines Instruments. So, das ists im Wesentlichen. Es kommen hinzu: eine ausgefeilte, eigenartige Aufnahmetechnik - Stetson ist umgeben von einem Blütenkranz aus 20 mics und gelegentlich eine weitere Stimme, hier vor allem Laurie Andersons, kühl und hypnotisch. Ein erster Teil von New History Warfare ist vor einigen Jahren herausgekommen. Judges, auf Constellation, ist die Fortsetzung. Die Techniken, die der phänomenale Saxofonist Colin Stetson für sich erschlossen hat, werden hier noch  intensiver präsentiert, ziehen HöreIn noch tiefer, fassungsloser ins Geschehen. Und, ums nochmal zu wiederholen, es ist ein einziger Mensch, der in einer einzigen Aufnahmesession dieses überwältigende Klanguniversum erschafft. Die Quellen sind weit gespannt: Techniken und Energie eines Peter Brötzmann oder Anthony Braxton hat Stetson zumindest parat. Klassische Einflüsse verweisen an Johann Sebastian Bach und amerikanische Minimal Music, dazu kommt die rastlose Erschliessung musikalischen Neulands, wie sie Jimi Hendrix und Albert Ayler betrieben haben. Aber auch Gospel ist für ihn kein unbekanntes Terrain. Ansonsten bewegt sich Stetson, was seine Auftritte angeht, zwischen dem Vorprogramm von Arcade Fire und dem Festival in Moers. TV on the Radio, Tom Waits oder Bon Iver haben ebenfalls seine Talente zu nutzen gewusst. Bell Orchestra und Sway Machinery sind Bands, an denen er beteiligt ist. Doch all diese Historie verblasst vor der enormen physischen Präsenz dieses Albums, das noch in Momenten grosser Stille vor Energie zu vibrieren scheint. Rastlos und getrieben, zu Teilen weit von Hoffnung entfernt und dabei von strenger Schönheit: Das ist das Feld, das Colin Stetson mit seiner Musik für uns erschliesst. Selten klangen Desaster so intensiv und betörend zugleich, und das mit den geringstmöglichen Mitteln, nämlich bis auf gelegentlichen Gastgesang allein. Ein Wirbel an Klängen fächert sich immer wieder auf, scheint sich fraktal zu weiten, um schliesslich in der Flut repetitiver Klänge zu ertrinken. Da findet sich kaum ein Ruhepunkt, es sei denn eben im Cover eines Songs von Blind Willie Johnson. Alle Farben verbleichen zu weiss, heisst es in einem anderen Song. Nie verblasst hingegen die sonore Wucht dieses erstaunlichen Saxophonklangs.

"...als habe er zwei Herzen, vier Lungen und singe von zweierlei Sorgen zugleich..." ist in einer Rezension zu lesen. Das triffts meiner Meinung nach auf den Punkt. Stetsons Musik ist intensiv und zugleich ausbalanciert, verstörend und zu Herzen gehend. Auf der Basis eines Jazzinstruments wie dem Saxophon entfaltet Colin Stetson auf Judges eine sehr eigentümliche Musik, die durchaus Pop ist, aber auch weit mehr als das. Efrim Menuck (Godspeed/A Silver Mt Zion) hat aufgenommen, Shazad Ismaily war Produzent und Ben Frost hat das Album abgemischt, was den exzeptionellen Rang dieser bewegenden Musik noch unterstreichen mag. Für mich, wie andere auch, eins der Alben des Jahres. 

Anspieltipps: Judges, The stars in his head (Dark Lights rmx), From no part of me I could summon a voice, A dream of water, Lord I just can´t keep from crying sometimes     

 

Die vorliegende Platte der großartigen Schweizer Begräbnisband heisst Wunderkammer. Die Schweizer mischen dabei wie immer verschiedenste Musikstile. DEAD BROTHERS-Sound – die ruhenden Leichenbestatter verstehen es einfach, eine Atmosphäre aufzubauen, die vielleicht im ersten Moment etwas schwermütig erscheinen mag, aber sicher lebensbejahender, warmherziger und fröhlicher ist als Musik, der man ansonsten sofort eine positive Grundstimmung zuschreiben würde. Wenn zu Tode betrübt sein auch mal richtig Spaß macht, dann sicher bei den DEAD BROTHERS, die hier eine wirklich nette vierte Platte gemacht haben, die vor wunderbaren Einfällen und faszinierenden Details nur so zu platzen scheint. Erschienen ist Wunderkammer bei Voodoorhythm.